Bei ungewöhnlich mildem Wetter versammelten sich Menschen in ganz Deutschland, um das neue Jahr zu feiern. Da der Verkauf von Feuerwerkskörpern und Feuerwerkskörpern jedoch nicht mehr durch Covid-19-Beschränkungen geregelt ist, waren Feuerwehr und Polizei mit einer erhöhten Anzahl von Vorfällen, die durch Pyrotechnik verursacht wurden, überfordert.
In Leipzig wurde ein 17-jähriger Mann beim Umgang mit Feuerwerkskörpern so schwer verletzt, dass er später im Krankenhaus starb, teilte die Polizei am Neujahrstag mit.
In Thüringen sind in der Silvesternacht zwei Männer durch explodierende Feuerwerkskörper schwer verletzt worden.
Einem 42-Jährigen in Friemar bei Gotha mussten beide Unterarme amputiert werden, weil er sich beim Umgang mit Böllern, die er im Internet bestellt hatte, Verletzungen zugezogen hatte, teilte die Polizei mit.
In Schleiz verlor ein 21-Jähriger bei einem Unfall mit illegalem Sprengsatz seine Hand.
In Sachsen-Anhalt ist ein Fußgänger, der auf der Straße Feuerwerk gezündet hatte, von einem betrunkenen Autofahrer angefahren und getötet worden. Der 42-Jährige wurde durch die Wucht des Aufpralls am frühen Sonntagmorgen mehrere Meter über die Fahrbahn geschleudert, teilte die Polizei mit. Er starb am Unfallort in Schönebeck.
In Baden-Württemberg wurde ein 39-Jähriger schwer verletzt, als ein von ihm gezündeter Böller sein Gesicht traf.
Verletzungen und Anschläge in ganz Berlin
Ein ähnliches Bild zeigte sich in der Hauptstadt, wo die Berliner Feuerwehr zwischen 19 Uhr an Silvester und 6 Uhr am Neujahrsmorgen mehr als 1.700 Einsätze durchführte. Das waren fast 700 mehr als vor einem Jahr, als noch Covid-19-Beschränkungen galten, der Verkauf von Feuerwerkskörpern verboten und Clubs und Diskotheken geschlossen wurden.
Die Feuerwehr befasste sich mit Schlägereien, Schüssen aus Schreckschusswaffen und Böllern und Raketen auf Passanten, Gebäude und Beamte sowie Angriffe auf Einsatzfahrzeuge.
Laut einem vorläufigen Bericht des Berliner Dienstes am Neujahrsmorgen wurden 22 Menschen durch Böller und Raketen verletzt und es gab 38 Angriffe auf Einsatzkräfte, was zu 18 Verletzungen führte, darunter eine Krankenhauseinweisung.
Die Zahl der Angriffe auf Einsatzkräfte sei seit der Zeit vor der Pandemie deutlich gestiegen, sagte ein Polizeisprecher in Berlin.
Polizisten und Feuerwehrleute teilten auf Twitter mit, sie seien beim Aufsuchen eines brennenden Fahrzeugs „massiv mit Böllern angegriffen“ worden und hätten zusätzliche Einsatzkräfte um Unterstützung bitten müssen.
„Für dieses Verhalten gibt es keine Rechtfertigung und ich kann es nur auf das Schärfste verurteilen“, sagte Landesfeuerwehrdirektor Karsten Homrighausen.
Die ausverkaufte ZDF-Musik-Silvesterparty am Brandenburger Tor verlief friedlich, doch lange vor Mitternacht wurde die Musik von unzähligen Böllern und Raketen auf der Straße des 17. Juni hinter dem Brandenburger Tor übertönt.
Zwar gab es dort dieses Jahr kein offizielles Feuerwerk, aber Tausende von Menschen, die es nicht auf den abgesperrten Bereich vor dem Tor schaffen konnten, hatten ihre eigenen Raketen – und ihre eigene Party – mitgebracht. Ein Polizeisprecher sagte, es habe mehrere Zwischenfälle und Auseinandersetzungen mit Einsatzkräften gegeben.
In vielen Bezirken der Hauptstadt von Tempelhof über Moabit bis Tiergarten hätten Menschen gezielt Feuerwerkskörper und Knallkörper direkt auf Busse, Gebäude und Passanten abgefeuert, teilte die Polizei mit.
Aufruf zum Verbot von Feuerwerkskörpern
Als Reaktion auf die Angriffe mit Böllern und Raketen auf Polizisten und Feuerwehrleute fordert die Gewerkschaft der Polizei Berlin ein weitreichendes Verbot von Böllern.
„Wir haben deutschlandweit gesehen, dass Feuerwerkskörper gezielt als Waffe gegen Menschen eingesetzt werden“, sagte der Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Stephan Weh, am Neujahrsmorgen.
Er sagte, die Diskussionen zu diesem Thema sollten nicht bis nächsten Dezember warten und ein Verkaufsverbot für alle gelten, die nicht professionell und verantwortungsbewusst mit Feuerwerkskörpern umgehen.
„Viele Baumärkte haben sich in diesem Jahr bereits klar positioniert“, sagte Weh.