Der Kandidat der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland schnitt bei der ersten Runde der Oberbürgermeisterwahl in Nordhausen deutlich besser ab als seine Konkurrenten. Allerdings muss er eine Stichwahl gegen den Amtsinhaber gewinnen, um sich den Posten zu sichern.
Bei den Kommunalwahlen in Nordhausen im ostdeutschen Bundesland Thüringen, einem Hotspot der AfD-Unterstützung, schloss der rechtsextreme Bürgermeisterkandidat Jörg Prophet im ersten Wahlgang am Sonntag fast 20 Prozentpunkte vor den fünf anderen Kandidaten ab.
Prophet muss daher in einer Stichwahl gegen den Amtsinhaber antreten, einen parteilosen Unabhängigen namens Kai Buchmann, der mit 23,7 % der Stimmen Zweiter wurde.
Nordhausen ist eine Stadt mit rund 42.000 Einwohnern in Thüringen. Die Wahlbeteiligung bei der Abstimmung am Sonntag wurde auf 56,4 % geschätzt.
Warum ist die Abstimmung wichtig?
In einer Stichwahl wird es um die Frage gehen, ob Buchmann Anhänger anderer Kandidaten um sich scharen und sie motivieren kann, sich ein zweites Mal für ihre zweite Wahl zu bewerben, um die AfD aus dem Amt fernzuhalten. Die Stichwahl wird eine einfache Begegnung sein, bei der der Gewinner alles bekommt.
Die Abstimmung wurde in Deutschland genau beobachtet, da sie als Chance für die AfD gesehen wurde, sich einen weiteren lokalen Führungsposten in der deutschen Politik zu sichern.
In Rahuhn-Jessnitz errang jüngst ein AfD-Kandidat einen Bürgermeisterposten, und im ebenfalls thüringischen Sonneberg sicherte sich Robert Sesselmann im Juni einen Platz als Landrat.
Die AfD hat in den letzten Monaten in den Umfragen ziemlich gut abgeschnitten, was mit einer derzeit schwierigen Phase für die Regierungsparteien zusammenfällt.