Volkswagen hat ein Beschäftigungssicherungsprogramm beendet und erklärt, dass es angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds Werksschließungen und Entlassungen nicht ausschließen kann. Arbeitnehmervertreter haben angekündigt, die Pläne zu bekämpfen.
Der deutsche Automobilgigant Volkswagen erklärte am Montag, dass er Werksschließungen und Entlassungen nicht ausschließen könne, da er in einem umfassenden Sparplan angeblich 4 Milliarden Euro (4,25 Milliarden Dollar) mehr einsparen will als ursprünglich geplant.
Der Vorstand erklärte, dass die derzeitige Strategie, Mitarbeitern kurz vor der Rente reduzierte Verträge und Abfindungspakete anzubieten, nicht mehr ausreiche, um die Ziele des Unternehmens zu erreichen, und kündigte die Beendigung eines seit 1994 bestehenden Beschäftigungssicherungsprogramms an.
„Die europäische Automobilindustrie befindet sich derzeit in einer herausfordernden und ernsten Lage“, sagte Volkswagen-Chef Oliver Blume.
„Das wirtschaftliche Umfeld hat sich verschlechtert und neue Wettbewerber drängen nach Europa. Deutschland fällt als Wettbewerbsstandort zurück. Als Unternehmen müssen wir handeln.“
Intern ist die gleichnamige Marke von Volkswagen hinter die Tochtermarken Skoda, Seat und Audi zurückgefallen. Eine Reihe von Kürzungen, die 2023 angekündigt wurden, sollte die Wende bringen und bis 2026 rund 10 Milliarden Euro einsparen, da Volkswagen versucht, die Ausgaben zu rationalisieren, um den Übergang zu Elektroautos zu überstehen.
Doch die deutsche Finanzzeitung Handelsblatt berichtet nun, dass auch weitere 4 Milliarden Euro an Einsparungen gefunden werden müssen.
Gewerkschaften kritisieren vorgeschlagene Stellenstreichungen
Unterdessen hat die Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo versprochen, sich den Plänen zu widersetzen, die sie als „Angriff auf unsere Beschäftigung, unsere Fabriken und unsere Verträge“ verurteilte.
Von der deutschen Nachrichtenagentur dpa zitiert, sagte sie: „Die Zukunft der Marke Volkswagen, des Herzens des Unternehmens, steht auf dem Spiel und wir werden uns erbittert wehren. Mit mir wird es keine Volkswagen-Planstreichungen geben!“
Die IG Metall bezeichnete die Ankündigung als verantwortungslose Entscheidung, die „die Grundfesten“ des Konzerns erschüttere, der Deutschlands größter Industriearbeitgeber und gemessen am Umsatz Europas größter Autobauer sei.
Volkswagen-Markenchef Thomas Schäfer sagte jedoch: „Der Gegenwind ist stärker geworden. Deshalb müssen wir noch stärker Druck machen, um die Voraussetzungen für langfristigen Erfolg zu schaffen.“